Wie läuft der Zählerwechselprozess ab?
Der Einbau eines Smart Meters folgt einem streng geregelten Marktprozess mit mehreren Meldeschritten, Fristen und Bestätigungen – vom Antrag bis zur finalen Aktivierung.
Der Wechsel auf ein Smart Meter ist leider ein sehr bürokratischer Prozess, weil im Energiemarkt jede Handlung formal bestätigt und dokumentiert werden muss.
Der Ablauf sieht vereinfacht so aus:
1. Anmeldung beim Netzbetreiber & Kündigung des bisherigen Messstellenbetreibers
Als Erstes melden wir beim Verteilnetzbetreiber (VNB) an, dass wir den Messstellenbetrieb übernehmen.
Gleichzeitig kündigen wir den bisherigen Messstellenbetreiber.
Beide Marktpartner haben dafür gesetzlich definierte Fristen, um unsere Meldung zu bestätigen. Wir dürfen erst weitermachen, wenn beide Rückmeldungen eingegangen sind.
2. Offizielle Terminmeldung an Netzbetreiber und alten Messstellenbetreiber
Anschließend melden wir den konkreten Installationszeitpunkt (Tag und Uhrzeit) an den Netzbetreiber und den bisherigen Messstellenbetreiber.
Auch hier hat der Netzbetreiber wieder mehrere Tage Zeit, um diesen Termin formal freizugeben. Erst danach ist der Zählerwechsel offiziell erlaubt.
3. Zählerwechsel vor Ort
Nach den Bestätigungen installieren wir das neue Smart Meter.
Damit ist der physische Teil erledigt – der bürokratische Prozess jedoch noch nicht.
4. Stammdatenänderung – Registrierung des neuen Smart Meters
Nach der Installation melden wir per Stammdatenänderung automatisch an den Energiemarkt:
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Abmeldung des alten Zählers
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Anmeldung des neuen Smart Meters
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Übermittlung der Zählerstände (alt/neu)
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alle technischen Daten des neuen Geräts
Damit ist der Zählerwechsel offiziell vollzogen.
5. Aktivierung der 15-Minuten-Werte
Ein Smart Meter misst zwar bereits viertelstundengenau, darf diese Daten aber erst nutzen, sobald der Netzbetreiber uns den Auftrag zur TAF-Umstellung schickt.
Diese offizielle Freigabe ist erst seit Mitte 2025 Pflicht. Viele Netzbetreiber sind organisatorisch noch nicht darauf vorbereitet und versenden die Anforderung (noch) nicht automatisch. Daher senden wir regelmäßig Erinnerungen, um die Bestellung zu erhalten und bestätigen zu können. Erst nach dieser Freigabe dürfen wir die 15-Minuten-Werte offiziell bereitstellen.
Warum dauert das alles so lange?
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Es gibt vorgegebene Fristen, die eingehalten werden müssen.
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Jeder Schritt muss nacheinander erfolgen – nicht parallel.
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Energy Metering darf den Prozess rechtlich nicht abkürzen oder pragmatischer gestalten.
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Viele Netzbetreiber befinden sich noch in der Umsetzungsphase der neuen Marktprozesse.